Johannes Westermann

1742 – 1784

Es herrscht in Afrika des Volks Unwissenheit.

Die Abyssinier sind dumm. Es ist ihr Leben

Mit der Unwissenheit, als einer Nacht umgeben.

Die Sonne macht sie faul zum Witz und Waffen-Streit.

 

Die Hottentotten sind die Misgeburt der Zeit,

Die zwar nach Menschen-Fleisch und Räubereien streben,

Nicht aber durch die Kunst und Tugend sich erheben.

Marokko küßt das Bild der schwarzen Eitelkeit.

 

Es läßt Monotapa zum Schaden seiner Christen

In seinen Grenzen auch den Aberglauben nisten.

Nigritien tritt mit dem Menschenhandel auf.

 

Egypten unterwirft in Blindheit sich den Türken,

Und läßt den Alkoran demnach auch in sich wirken.

Das ist in Afrika der Staat und Lebenslauf.

 

 

 

 

 

Johannes Westermann

1742 – 1784

Jauchzt, Ihr Deutschen! freuet Euch;

küsset den erwünschten Frieden;

Den der HERR Euch hat beschieden.

Gott macht die Bellona bleich.

 

Was ist diesem Glükke gleich?

Seht! das Wetter ist vermieden,

Welches Meer und Land ließ sieden.

Deutschland ist am Frieden reich.

 

Nun darf Mars Euch nicht mehr plagen.

Gott hat ihm den Spieß zerschlagen.

Gott steuert allem Hohn und Spott.

 

Rühmt ihr Deutschen, Gottes Werke.

Eure Burg und Eure Stärke

Bleibet der Herr Zebaoth.

 

 

 

 

 

 

Johannes Westermann           Glückwunsch-Sonettchen

1742 – 1784

Gottes Hand sey aufgethan,

Güter, die das Herz erheben

Und den rechten Reichthum geben,

Strahlen, Herr Patron, Ihn an,

 

Also, dass die Gnadenbahn,

Die Ihn lässt im Segen schweben,

Ihn erfreu’ mit Heil und Leben,

Wie Sein Herz es wünschen kann.

 

Gott erfüll’ Ihn mit den Schätzen,

Die kein Moder kann verletzen,

Gottes Hand und Gnadenglut

 

Woll’ Ihm Herz und Mund vergnügen

Und in Seine Schätze fügen

Reichthum und wahrhaftig Gut.